Infrarotumrüstung - Pictureart4you

In jedem Bild sind immer zwei Personen: der Fotograf und der Betrachter.
Ansel Adams
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Infrarotumrüstung

Technik > Infrarotfotografie
Bei der IR Fotografie muß man stets ein Stativ mitschleppen. Außerdem verpasst man manch schönes Motiv weil der Wind zu stark geht. Aufgrund der langen Belichtungszeiten sind die Bäume etc. im Bild verwischt. Die einigste Möglichkeit sich dies zu sparen ist die Umrüstung der Kamera. Es wird der Hot Mirror Filter, welcher vor dem CCD sitzt gegen ein anderen Filter ausgetauscht. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten.
1. Tausch gegen Planglas mit definierter Dicke
    Vorteil: kurze Belichtungszeiten, Verwendung verschiedener IR Filter möglich.
    Nachteil: kein Sucherbild
    Bemerkung: insbesondere für die Astrofotografie emphelenswert.
2. Tausch gegen ein IR-Filter mit bestimmeter Wellenlänge
    Vorteil: kurze Belichtungszeiten, helles normales Sucherbild, jedes Objektiv adaptierbar ohne einen neuen Filter mit anderem Durchmesser kaufen zu müssen.
    Nachteil: man muß sich beim Einbau auf einen Filter mit bestimmter Wellenlänge festlegen und bestimmt damit die Bildcharakteristik
    Bemerkung: einzigste Möglichkeit um auch mit einem Fisheye eine IR Aufnahme zu machen
Nachdem ich nun jahrelang mit dem Stativ geplagt habe, habe ich mich für die Umrüstung in Variante 2 entschieden. Nun die Frage selbermachen oder machen lassen. In Anbetracht der enormen Umbaupreise habe ich es selber gewagt. Eine Umbauanleitung für verschiedene Modelle findet man hier.

Benötigte Werkzeuge:Lötkolben, Schraubenzieher und Zange oder Pinzette
Umbauanleitungen gibts hier.
Nachdem ich nun viele Jahre mit der umgerüsteten D50 fotografierte, wünschte ich mir auch bei der IR-Fotografie Live View Möglichkeit. Damit weiß man wie der Weißabgleich aussieht, kann die Belichtung bereits vor dem Auslösen korrigieren etc.
Da ich vorwiegend mit Nikon fotografiere und eine entsprechende Auswahl an Objektiven habe, liegt die Verwendung einer Live View Nikon DSLR nahe. Jedoch ist derzeit das günstigste Modell die Nikon D5000. Und eine Kamera, die im Moment noch 500 € kostet umzubauen, traute ich mir nicht. Schließlich kann beim Umbau auch mal die Kamera geschrottet werden. Also sah ich mich nach Alternativen um. Folgende Kriterien.
- möglichst klein, da immer als Zweitkamera im Rucksack
- Liveviewmöglichkeit
- möglichst preiswert
-möglichst großer Sensor - also keine Kompakte
-Braketingmöglichkeit für HDR
Die Ideale Kameras hierfür waren die Olympus DSLR Kameras. Sie sind preiswert und top verbaut, auch die Einstiegsmodelle. Die Linsen sind gut. Liveview gehört schon zum Standard. Allerdings bieten die Modelle eine sogenannte Ultraschallreinigung des Sensors. Ich dachte, daß wird Probleme aufwerfen. Im Nachhinein erwieß sich das allerdings als Vorteil.
Ich besorgte mir eine E-420 und baute diese Kamera um. Bei der Firma Lifepixel gibt es eine Reihe fertige Filter zu kaufen. Leider gibt es diese Möglichkeit nicht für Olympus. Den  Filter für die Nikon D50 habe ich dort bezogen. Allerdings sind die Preise für diese Filter enorm gestiegen, sodaß ich einen neuen Weg finden mußte. Man könnte einen normalen Hoya R72 Filter auf die Maße schneiden. Ich habe aber im Internet die Firma Edmund Optics GmbH gefunden. Als preiswerteste Lösung kam der IR Plastikfilter in Frage. Ich hoffte, daß er relativ einfach auf die Maße des Originalfilters gefertigt werden kann. Im  Diagramm der Tabelle 1sind die optischen Eigenschaften beschrieben.
Die Kurven sahen vielversprechend aus, wenngleich der Edmundfilter mehr sichtbares Licht durchläßt
Mit fester Weißabgleicheinstellung und Adope Photoshop Camera RAW als Bestandteil von Adope Photoshop Elements 8.0+ gelingen unten anfgeführte Fotos. Links sieht man das ohne Änderung umgewandelte RAW Bild. Rechts wurde ein Weißabgleich im Adobe Camara RAW durchgeführt, dann Autotonwertkorrektur und Kanaltausch.

Spektralkurve des Edmundfilters


Spektralkurve des Hoya R72 und RM90 Filters


 













Dipl.Ing. Frank Gähler


09.07.2010


















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